Akte X
Bedeutende Zitate
2x01 Kontakt
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Wir wollten daran glauben. Und wir wollten es hinausrufen. Am 20. August und am 5. September 1977 wurden zwei Raumsonden vom Kennedy Raumfahrtzentrum in Florida gestartet. Man nannte sie
"Voyager". Und beide trugen eine Botschaft ins All.
Eine goldbeschichtete Platte, die Bilder, Musik und Klänge unseres Planeten projizieren konnte. In einer Zusammenstellung, so dass sie von einer technologisch entwickelten außerirdischen
Zivilisation verstanden werden könnten.
Zwölf Jahre nach dem Start passierte Voyager 2 die äußersten Atmosphäreschichten von Neptun und verließ danach faktisch unser Sonnensystem. Seit dieser Zeit wurden keine Botschaften mehr
ausgestrahlt. Und es sind auch keine weiteren geplant. Wir wollten nur lauschen.
Am 12. Oktober 1992 begann die NASA mit der hochauflösenden Mikrowellenbeobachtung. Einer auf zehn Jahre angelegten Suche durch Radioteleskope, bei der 10 Millionen Frequenzen nach irgendwelchen
Signalen von außerirdischen Intelligenzen abgehört werden. Nicht mal ein Jahr später gelang es Senator Richard Bryan aus Nevada während seiner ersten Amtszeit eine Gesetzesänderung zu erwirken,
die das Projekt beendete.
Ich wollte glauben, aber die Werkzeuge dazu wurden uns weggenommen. Die Abteilung X-Akte wurde aufgelöst. Man hat uns die Augen geschlossen und unsere Stimmen zum Verstummen gebracht. Unsere
Ohren sind nun taub für die Verheißungen extremer Möglichkeiten.
2.16 - Die Kolonie I
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Ich habe mit einem zerbrechlichen Glauben gelebt, der auf der vagen Erinnerung an ein Erlebnis beruht, dass ich weder beweisen noch erklären konnte.
Als ich 12 war, wurde mir meine Schwester genommen. Aus unserem Haus von einer Macht entführt, von der ich inzwischen glaube, dass sie ausserirdisch war. Dieser Glaube gab mir die Kraft und
Ausdauer auf meiner Suche nach Wahrheiten, die ebenso flüchtig waren, wie die Erinnerung selbst.
So leidenschaftlich zu glauben, war nicht ganz ungefährlich. Aber ich habe diese Risiken immer akzeptiert. Die Risiken für meine Karriere, meinen Ruf, meine Beziehungen und mein Leben.
Was mir in der Eiswüste zugestoßen ist, hat alles, woran ich geglaubt habe, bestätigt. Wenn ich jetzt sterben sollte, dann in der Gewissheit, dass mein Glaube gerechtfertigt war. Und falls durch
meinen Tod größere Geheimnisse enthüllt werden, kenne ich schon die Antwort auf die Frage, die mich hierher geführt hat. Es gibt andere Intelligenzen außer uns im Universum. Und sie sind hier
unter uns. Und sie haben begonnen, sich auf der Erde anzusiedeln.
3x13 - Energie
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Wir sind nur Besucher auf dieser Erde, und wirbeln mit 90.000 Stundenkilometern durch Zeit und Raum, gefesselt an eine brennende Sphäre durch eine unsichtbare Kraft im unergründlichen
Universum.
Das nehmen die meisten von uns als gegeben hin und weigern sich, zu glauben, dass diese Kräfte uns mehr beeinflussen können als ein Schmetterling, dessen Flügelschlag die halbe Welt bewegt, oder
dass zwei Mädchen, die am selben Tag zur selben Zeit am selben Ort geboren wurden, nicht vielleicht doch zum unglückseligen Brennpunkt ähnlicher unsichtbarer Kräfte werden konnten.
Konvergierend wie die Planeten selbst als brennende Nadelspitzen kosmischer Energie, deren absolute Schwerkraft drohen würde, alles zu verschlingen, was auf ihrem Weg liegt. Aber vielleicht
überfordert die Antwort unser Begriffsvermögen noch viel mehr.
3x14 - Groteske
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Wir arbeiten im Dunkeln. Wir tun unser Bestes, um das Böse zu bekämpfen, weil es uns sonst zerstören würde. Aber wenn der Charakter eines Mannes sein Schicksal ist, dann ist dieser Kampf keine
Wahl, sondern eine Berufung.
Manchmal jedoch bringt uns das Gewicht dieser Bürde zum Stolpern, dringt in die zerbrechliche Festung unseres Geistes ein und erlaubt den Monstern von Außerhalb, sich nach Innen zu wenden. Und
wir werden am Abgrund stehend allein gelassen, und starren in das lachende Gesicht des Wahnsinns.
4x05 - Rückkehr der Seelen
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Ich träume hin und wieder davon, dass auch ich so wie die weisen Vorfahren gelebt habe, und betrete wieder vertraute Pfade.
Vielleicht bin ich schon einmal vor diesem Zeitalter der arroganten Selbstsicherheit gestorben, und während ich starb, schickte ich ein Gebet um eine weitere Chance nach oben - so ernsthaft, so
instinktiv im helleren Licht, das durch den Tod hereingelassen wurde, dass das Leben nicht völlig ausgelöscht wurde, sondern genug verstreute Bruchteile davon als undeutliche Erinnerungen übrig
blieben. So wie jetzt, wo das Ziel wieder einmal in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint.
4x07 - Gedanken des geheimnisvollen Rauchers
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Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel. Ein billiges, gedankenloses und flüchtiges Geschenk, um das nie jemand bittet. Es ist nicht umtauschbar, weil man nur wieder eine Pralinenschachtel
bekommt.
Also sitzt man mit dieser undefinierbaren und klebrigen Pfefferminzmasse da, die man gedankenlos runterschlingt, wenn man sonst nichts zu essen hat. Sicher ist auch ab und zu ein Stück mit
Erdnußbutter dabei, oder ein Englisches Toffee, aber der Geschmack ist flüchtig und sie sind viel zu schnell weg.
Also hat man am Ende bloß ein paar zerbrochene Stückchen, die mit zähem Gelee gefüllt sind und zahnschädigenden Nüssen.
Und wenn man verzweifelt genug ist, auch die zu essen, dann behält man nur eine leere Pralinenschachtel übrig, die voll mit nutzlosem braunen Einwickelpapier ist.
4x14 - Memento Mori
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Zum ersten Mal empfinde ich die Zeit wie einen Herzschlag. Die Sekunden pumpen in meiner Brust wie ein Zählwerk. Die geheimsten Gedanken, die früher so fern und unwirklich erschienen, bedrohen
jetzt die Klarheit der Gegenwart durch eine Wahrheit, deren Botschaft nicht mehr Jugend, sondern Vergänglichkeit heißt.
Ich empfinde die Bedeutung dieser Worte als ein Gewicht, das von mir genommen wurde, weil ich weiß, dass Sie sie lesen werden und mir helfen werden, mein Los zu ertragen, so wie ich gelernt habe,
nur Ihnen zu vertrauen.
Es ist mir wichtig, dass Sie erfahren, wie es in mir aussieht, um daraus Erinnerungen und Erfahrungen für sich selbst zu gewinnen, die Ihnen weiterhelfen, was ich jetzt als Trost empfinde, da
meine Kräfte nachlassen und sich die Aussichten auf eine Fortsetzung des gemeinsamen Weges verdüstern, den wir gerade wieder aufgenommen hatten, misstrauisch, aber gestärkt durch Ihre
Überzeugungen.
Ohne diese Überzeugungen wäre ich wahrscheinlich nie so stark gewesen, mich jetzt, da ich sterben muss, in meiner ganzen Hilflosigkeit an Sie zu wenden und zu hoffen, dass Sie mir verzeihen
werden, dass ich den Rest des Weges nicht gemeinsam mit Ihnen gehen kann.
5x01 - Redux I
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Ich fühlte mich wie eine Fackel in der Finsternis, die gerade eine ungeheuerliche Wahrheit beleuchtet hatte. Eine Offenbarung, die mit der stillen Gewißheit begonnen hatte, daß meine Reise nicht
nur die Gelegenheit der Erkenntnis bot, sondern auch die der Genesung.
Aber zumindest würde das Verschwinden meiner Schwester vor 23 Jahren erklärt werden. Und auf der Suche nach der Großen Wahrheit über die Existenz außerirdischen Lebens könnten wir vielleicht auch
wieder zusammenfinden. Alles, woran ich geglaubt habe, hat sich als falsch erwiesen und als Fehlinformation der schlimmsten Sorte.
Meine Dummheit kam durch Tatsachen ans Licht, die sowohl meine Überheblichkeit als auch meinen Selbstbetrug offenbarten. Wenn diese Tragödie nur mich allein betroffen hätte, wäre es heute nacht
vielleicht einfacher gewesen, diese Reise zu Ende zu bringen.
5x07 - Emily II
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Es beginnt, wo es endet. Im Nichts. Ein Alptraum, aus tiefsten Ängsten geboren, der über mich kommt, ohne dass ich mich wehren kann. Flüsternde Bilder, losgelöst von Zeit und Raum. Eine
ungebundene Seele, von anderen berührt, aber nie gehalten.
Auf einem von einer unsichtbaren Hand vorgezeichneten Kurs. Die vor mir liegende Reise trete ich nur mit der vagen Hoffnung an, dass meine Vergangenheit auf mich zurückgeworfen wird. Dass ich
irgendwann das Ende erreicht habe. Und mich einer Wahrheit gegenüber sehe, die ich nicht länger leugnen kann. Allein, wie immer.
5x13 - Cassandra I
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Vor der Erforschung des Weltraums, des Mondes und der Planeten hielt der Mensch den Himmel für das Zuhause und den Herrschaftsbereich mächtiger Götter, die nicht nur das weite Firmament
regierten, sondern auch das irdische Schicksal der Menschheit lenkten.
Und dass das Pantheon mächtiger, kriegsführender Gottheiten der ursächliche Ursprung für den Zustand der Menschheit sei, für die Vergangenheit und die Zukunft, und wofür große Denkmäler errichtet
werden würden, auf Erden wie im Himmel. Aber mit der Zeit ersetzte der Mensch diese Götter durch neue Götter und Religionen, die auch keine besseren Antworten boten als jene Götter, die von
seinen griechischen oder römischen oder ägyptischen Vorfahren angebetet worden waren.
Und während wir uns nun unsere allmächtigen und gütigen Götter ausgesucht und uns die Welt wissenschaftlich erklärt haben, wollen wir doch alle glauben und warten auf ein Zeichen, auf eine
Offenbarung. Unsere Augen richten sich himmelwärts, bereit das wahrhaft Unglaubliche zu akzeptieren, um unser Schicksal in den Sternen geschrieben zu finden. Aber wie können wir das am besten
erkennen? Mit neuen Augen, oder mit alten?
6x09 - S.R. 819
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Jeden Tag treffen wir zu jeder Minute eine Wahl. Wer wir sind. Wem wir verzeihen. Wen wir verteidigen und beschützen. Eine Seite zu wählen oder auf der Grenze zu gehen. In der Mitte zu bleiben.
Auf dem Zaun zu sitzen zwischen dem was ist und dem was sein soll.
Das war der Kurs, den ich wählte. Der Versuch, ein Gleichgewicht zwischen den Interessen zu wahren, das es eigentlich nicht geben kann. Wählen, indem man nicht wählt. Eine Mitte zu verteidigen,
die nicht gehalten werden kann. Also traf der Tod für mich die Wahl.
6x12 - Ein Sohn
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Zwei Männer. Jung. Idealistisch. Die besten einer Generation, die durch einen Weltkrieg hart gemacht wurde. Zwei Väter, deren Wege sich in einem neuen Kampf kreuzen würden. Einem unsichtbaren
Krieg zwischen einem stillen Feind und einem schlafenden Riesen. In einem Maßstab, der alle historischen Konflikte in den Schatten stellen sollte.
Einem 50-jährigen Krieg, dessen Schlachtfelder auf den unausweichlichen weltweiten Holocaust warten. Sie warteten auf den Beginn des Armageddon. Und während die Welt ahnungslos war und
unwissentlich das Wirrwarr eines jahrzehntelangen Kampfes zwischen Himmel und Erde beobachtete, waren sie diejenigen, die sich auf das Ende vorbereiteten.
Die Größe und Macht des Gegners abwägten und vor der Wahl standen, entweder zu kämpfen oder sich dem Willen eines furchterregenden Feindes zu beugen. Oder sich zu ergeben. Zurückzuweichen und zu
kollaborieren, um sich selbst zu retten und um ihre Feinde aufzuhalten. Männer, die glaubten, dass das Ausbleiben einer Niederlage den Sieg bedeutet. Und dass das Überleben die einzig richtige
Ideologie ist, unabhängig von den Opfern.
6x22 - Artefakte
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Aus dem All erscheint sie wie eine Abstraktion, ein Zaubertrick auf einer dunklen Bühne. Und aus dieser Entfernung würde man wohl kaum vermuten, dass es Leben auf ihr gibt. Es entwickelte sich
zuerst im Meer, vor beinahe 4 Milliarden Jahren, in Form von einzelligen Organismen. In einer über Millionen Jahre andauernden Explosion des Lebens begannen sich die ersten mehrzelligen
Organismen zu vermehren. Und dann hörte es auf!
Vor 440 Millionen Jahren vernichtete ein Massensterben fast jede Spezies auf dem Planeten, und die riesigen Ozeane waren wieder leer. Dann begannen sich langsam Pflanzen zu entwickeln, gefolgt
von Insekten. Doch auch sie wurden bei einem zweiten Massensterben auf der Erde vernichtet. Der Kreislauf wiederholte sich wieder und wieder. Reptilien entwickelten sich außerhalb der Meere, nur
um wieder vernichtet zu werden. Dann tauchten die Dinosaurier auf, zusammen mit den ersten Vögeln, Fischen und blühenden Pflanzen. Ihr Ende bedeutete das vierte und fünfte große Massensterben auf
der Erde.
Erst vor 100.000 Jahren erschien der Homo Sapiens, der Mensch. Von den Höhlenzeichnungen über die Bibel, bis zu Kolumbus und Apollo 11, waren wir eine unermüdliche Kraft sowohl auf der Erde als
auch über ihr. Wir erforschten die Welt, wie sie sich uns darstellte. Und bevölkerten sie mit nunmehr fast 6 Milliarden Menschen, die alle von dieser ersten einzelnen Zelle abstammten, von diesem
ersten Funken des Lebens. Aber trotz unseres ganzen Wissens kann niemand mit Sicherheit sagen, wer oder was diesen ersten Funken schlug.
Gibt es einen Plan, einen Sinn oder einen Grund für unsere Existenz? Werden wir wie die, die vor uns kamen, einfach wieder verschwinden, in einem sechsten Massensterben von dem Wissenschaftler
sagen, es sei bereits im Gange? Oder wird das Geheimnis durch ein Zeichen enthüllt werden? Durch ein Symbol, eine Offenbarung?
7x01 - Böse Zeichen
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Ich kam hierher auf der Suche nach etwas, an dessen Existenz ich nicht glaubte. Ich bin gegen meine Überzeugung geblieben, trotz allem, was ich je als Wahrheit anerkannt habe. Ich werde hier
weitermachen, solange ich kann. Solange Sie von der geheimnisvollen Krankheit befallen sind, die ich Ihren wunderbaren Geist zugrunderichten sah.
Was ist das für eine Entdeckung, die ich gemacht habe? Wie kann ich das, was ich sehe, mit dem vereinbaren, was ich weiß? Ich spüre, dass nicht ich das hier finden sollte, sondern Sie. Um es zu
verstehen. Um die Verbindungen herzustellen, die nicht ignoriert werden können. Verbindungen, die für mich aller Logik und Vernunft widersprechen. Was ist die Quelle dieser Kraft, die ich in
meiner Hand halte?
Dieser Abdruck, dieser einfache Abdruck, der von der Oberfläche des Raumschiffes gemacht wurde. Ich habe gesehen, wie dieser Abdruck Sie in seinen Bann geschlagen hat. Wie Sie seiner soghaften
Wirkung erlagen. Jetzt muss ich das zu entdecken versuchen, was Sie aufgrund Ihrer Krankheit nicht finden können. In der Ursache jeder Krankheit liegt auch ihre Heilung.
7x11 - Sternenlicht
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Es hieß, die Vögel hätten sich geweigert zu singen, und die Temperatur sei plötzlich gefallen, so als ob selbst Gott der Atem genommen worden wäre. Niemand dort wagte laut zu sprechen. Aus Scham
und aus Trauer. Sie gruben eine Leiche nach der anderen aus. Die Augen der Toten waren geschlossen, als ob sie auf die Erlaubnis warteten, sie zu öffnen.
Träumten sie immer noch von Eis und Klettergerüsten? Von Geburtstagstorten und einer Zukunft, die nicht über den Nachmittag hinausreicht? Oder war ihnen mit ihrem Leben auch die Unschuld genommen
und vor so langer Zeit in der kalten Erde begraben worden? Diese Schicksale erschienen zu grausam, als dass Gott sie zulassen konnte. Oder werden die auf so unbeschreibliche Weise aus dem Leben
Gerissenen wiedergeboren, wenn die Welt nicht hinsieht?
Ich möchte so sehr an eine Wahrheit glauben, die außerhalb unserer Erkenntnis liegt. Die verborgen und unsichtbar für alle außer denen mit den empfindsamsten Augen ist. An die endlose Prozession
der Seelen. An das, was von nichts und niemandem zerstört werden kann. Ich möchte glauben, dass wir Gottes ewigen Lohnes und seiner Trauer nicht bewusst sind. Dass wir seine Wahrheit nicht sehen
können. Dass das, was geboren wurde, weiterlebt und nicht in der kalten Erde begraben werden kann, sondern nur darauf wartet, auf Gottes Geheiß hin wiedergeboren zu werden. Und zwar dort, wo wir
eines Tages im uralten Sternenlicht alle ruhen werden.
Ich denke ständig darüber nach, dass das Licht Milliarden von Jahren alt ist, wenn wir es irgendwann sehen. Vom Anbeginn der Zeit, vorbei an uns in die Zukunft. Nichts ist alt im Universum.
Vielleicht sind es ja wirklich Seelen, Scully. Und die reisen im Sternenlicht durch die Zeit. Und suchen nach einem neuen Zuhause.
7x17 - Augenblicke
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Die Zeit ist eine Folge von Augenblicken. Augenblicken, die vorbeirasen. Sie definieren einen Lebensweg ebenso, wie sie ihn seinem Ende zuführen. Wie selten halten wir inne, um diesen Weg zu
betrachten? Um die Gründe zu sehen, aus denen alles geschieht. Um uns zu überlegen, ob der Weg, den wir im Leben gehen, unser eigener ist.
Oder einer, dem wir einfach mit geschlossenen Augen folgen. Aber was wäre, wenn wir anhalten könnten, um jeden dieser wertvollen Augenblicke zu betrachten, bevor er vorüber geht? Würden wir dann
die endlosen Gabelungen, die ein Leben geformt haben, auf dem Weg sehen? Und würden wir dann, angesichts dieser Alternativen, einen anderen Weg wählen?
8x02 - Gibson Praise
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Wir leben in einer selbsterschaffenen Dunkelheit. Es gibt eine belebte Welt, die wir nicht sehen wollen. Eine Welt der Wesen, die durch Zeit und Raum reisen. Eine Welt, die wir uns nur in unserer
Fantasie vorstellen können.
Wer sind diese Wesen, die wir uns zwar vorstellen können, aber nicht aktzeptieren wollen? Welcher geheimnisvollen Arbeit gehen sie in ihren unglaublichen Maschinen nach, verborgen vor uns durch
unsichtbare Kräfte. Wenn sie unsere Geheimnisse kennen, warum dürfen wir ihre nicht erfahren?
8x20 - Einer von Vielen
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Wir nennen es das Wunder des Lebens. Empfängnis: die Verbindung von völlig Gegensätzlichem, aus der ein neues Lebewesen entsteht. Ein Akt, ohne den die Menschheit nicht existieren würde. Ohne den
sie aufhören würde, zu existieren. Oder ist das jetzt nur noch Nostalgie. Ein biologischer Akt, den moderne Wissenschaft und Technik vereinnahmt haben. Gottgleich extrahieren, implantieren,
befruchten und klonen wir.
Aber hat unser Erfindergeist das Wunder wirklich auf einen Trick reduziert. Werden wir zum Schöpfer, weil wir künstlich Leben erschaffen können? Was wird dann aus der Seele? Kann auch sie
künstlich erschaffen werden? Lebt sie in der Materie, die wir DNS nennen? Oder ist das Gegenteil der Fall und nur Gott dazu imstande, dieses Kunststück zu vollbringen?
Wie ist dieses Kind zustande gekommen? Was brachte sein Herz zum schlagen? Ist es das Produkt einer Verbindung? Oder ein Werk Gottes? Ein erhörtes Gebet? Ein wahres Wunder? Oder ist es ein Wunder
der Technik, der Einmischung des Menschen? Wie erkläre ich das diesem Kind, das bald geboren wird? Wie erkläre ich das Scully? Wie erkläre ich das mir selbst?
9x06 - Schattenmann
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Eines Tages wirst Du mich bitten, dir die Wahrheit zu erzählen, über das Wunder deiner Geburt. Dir zu erklären, was unerklärlich ist. Und auch wenn ich an diesem Tag vielleicht zögern werde, es
gibt eine Antwort, mein Kind, eine heilige, unveränderliche Wahrheit, die Du aber nicht selbst herausfinden kannst.
Riskiere es, Dich auf jemanden einzulassen, der dein vollkommenes Gegenstück ist, der Dich beschützt, und auch in Gefahr bringt. Riskiere es, mit diesem anderem zur größten aller Reisen
aufzubrechen. Zu einer Suche nach flüchtigen und unberechenbaren Wahrheiten. Wenn Du diese Chance eines Tages haben solltest, mein Sohn, dann zögere nicht, sie zu ergreifen.
Die Wahrheit ist irgendwo da draußen. Und wenn Du eines Tages so ein Wunder erlebst, wie ich mit dir, dann wirst Du lernen, dass die Wahrheit nicht in der Wissenschaft zu finden ist, oder auf
einer unsichtbaren höheren Ebene, sondern, indem Du in dein eigenes Herz schaust. Und in diesem Augenblick wirst Du gesegnet sein und gestraft. Denn die wahrhaftigsten Wahrheiten sind es, die uns
zusammenhalten, oder uns zum verzweifeln schmerzhaft voneinander trennen.